Der Barock-Garten in Künsche bei Lüchow / Wendland

Startseite GARTEN BAROCK

Liebe Web-Site-Besucher, liebe Gartengäste,

 

an diesem endlich aktualisierten Ort begrüße ich Sie herzlich, will Sie neugierig auf dieses Gartenjahr machen und Schönes erzählen, nämlich 

Über den Garten, der sich selbst neu erfand

Der Barock-Garten in Künsche-Lüchow (Wendland) im Frühjahr 2019

Wäre jetzt Tulpenzeit – mein Garten würde prunken. Wie berauscht läge er da, verzaubert von roten, schwarzen, purpurnen Tulpen, die Namen tragen wie Negrita, Shirley, Vurril oder Queen of the Night. Begleitet von lila Stiefmütterchen würden Gäste fühlen, wie das ist, wenn alles frisch aufblüht: Katzenminze, riesige Alliumkugeln, Salbei und Wogen der Iris-Wiesen; bald würden die dicken Lavendelstauden folgen. Bevor noch im Blauen Garten der Flieder und im Roten Garten die Magnolien aufbrechen, würden die Japanischen Zierpflaumen blühen, und rundherum wartet der Rhododendron auf seinen Einsatz - - ein Garten, gemalt in Grün und Violett, meine Lieblingsfarben. So lange meine zwanzig Apfelbäume ihre weißen Blütenwolken tragen, wird Erich Kästner wieder einmal Recht haben mit seinem Mai-Gedicht: „Die Zeit versinkt in einer Fliederwelle... und aus den Zweigen fällt verblühter Schnee.“

Apfelblüte im Garten (Foto: Irene63 on Pixabay)

Aber dieses Jahr wird es so nicht sein. Nächstes Jahr auch nicht. Es ist viel geschehen; das trifft den Garten, wie es mich als seine Schöpferin traf: 2013 Job verloren, ohne Ankündigung, ohne Abschied – weil Verlage in Verruf gerieten, wenn sie – wie mir - jahrzehntelang jährlich verlängerte „sachgrundlos befristete Verträge“ zumuteten. 2014 starb mein Mann. 2015 wurde ich krank. 2016 waren alle Rücklagen aufgebraucht, ich würde meine drei Gärtner nicht halten können. 2017 war das Regenjahr, der Garten soff ab, Besucher blieben aus. Im Oktober brauchte ich eine Herz-OP; neue Herzklappe. Kaum zurück in Künsche warf der Orkan „Xavier“ 17 Bäume in die Hecken; darunter auch die riesige Trauerweide am großen Teich. Wenige Wochen später folgte „Friederike“, riss zwei Birnbäume aufs Dach, zertrümmerte eine Esche. Gottseidank nahm sich mein Nachbar der gestürzten Bäume an. Der Garten blieb verwüstet zurück. Ich auch.

 

Aber ab Mai 2018 geschah das Wunder, dass sich etliche freiwillige Helfer meldeten, den Garten zu retten, darunter vor allem Frauen. Ein Mann schnitt den Großteil der Rosen, einer pflanzte, reparierte Sonnenschirme, der Dritte  brachte jede Woche ein neues Gartenstück in Ordnung, nahm den Kampf mit den Schläuchen auf und unterlag am Ende doch der Dürre, die monatelang am Boden, an den Pflanzen, an jedermanns Gemüt nagte. 

 

Das Ende des Gartens? Ich hatte wenig Mut, ihm beim Sterben zuzusehen, und wurde am Ende doch angezündet von der Bereitschaft meiner Helferinnen und Helfer – und von meinem Garten, der mit unbändigem Überlebenswillen trotz Backofenhitze den Plan verfolgte, nicht ganz zu verdorren. Wie wird es dieses Jahr ausschauen? Ich weiß es nicht. Aber fast alle Ligusterhecken sind grün. Viele Buchse haben sich erholt. Irgendwas Wunderbares ist zu ahnen. Schon sprießen hier da Blattrosetten der Fingerhüte, Wildblumen träumen schon. Nichts scheint tot, sondern neu zu erwachen.

 

Der Barock-Garten in Künsche-Lüchow (Wendland) im Frühjahr 2019

 

Er wird ein anderer Garten sein, als der, den Sie kennen – Sie, unsere Besucher, die so  oft verzaubert waren von der Pracht und Ruhe dieses Gartens. Von seiner Symmetrie und meinem Übermut, der sich in vielem zeigte. Ja, er ist ein anderer geworden. Die Natur holt sich schnell zurück, was ich auf meine Weise hervor bringen wollte. Wilder ist er. Verträumter. Eigenwilliger. Und doch so betörend wie schon immer.  Besucher, die ihn zum ersten Mal sahen in seiner neuen, nur halbwegs geordneten Gestalt, schwärmten wie diejenigen schwärmten, die ihn in seiner gepflegtesten Zeit kennen lernten. Mich hat's getröstet. Und erstaunt. Der Garten hat's entgegen genommen wie immer: Grünend, blühend, gelassen,womöglich zwinkernd.

Kommen Sie also zur Eröffnung am 1. Mai und staunen Sie selber. Bestaunen Sie

Das Wunder dieses  Gartens, der sich selbst neu erfand

Darüber hinaus ist vieles geblieben, wie es immer war:

  • Geöffnet von Mai bis Ende September, täglich 9-18 Uhr
  • Wir freuen uns, wenn Sie Ihr eigenes Picknick mitbringen.
  • Kinder zahlen keinen Eintritt. Hunde dürfen angeleint rein.
  • Nur das Eintrittsgeld hat sich etwas geändert. Statt 4 Euro erbitte ich jetzt 5 Euro; muss halt 19 % MWSt. abführen.
  • Gruppen ab 10 Personen können Ermäßigung erhalten.
  • Anmeldung erbeten. Gartenführungen 2 Euro pro Person.

Gut, wenn Sie anrufen, dass Sie kommen – dann bin ich da, um etwas zu erzählen - und um das WC zu öffnen.

 

Infos: Eva Kohlrusch. 05841-4793 und 0172 41 22 928

Anschrift: Lucieweg 17 A | 29439 Künsche bei Lüchow.

 

ANFAHRT:

  • Von DAN oder Uelzen aus nicht reinfahren nach Lüchow!
  • Ab Kreisel Gartow /Salzwedel weiter Richtung Gorleben.

 

Herzlichst

Eva Kohlrusch, die Sie auch unter ihrem gesetzlichen Namen Eva Markwald kennen

Der Barock-Garten in Künsche-Lüchow (Wendland)

Der Barock-Garten aus der Vogelpersoektive
Der Barock Garten 2013

Wann sollte man kommen?

Immer. Zu jeder Frühlings- bis Herbstzeit.

Wenn man besonders glücklich ist, besonders gestresst, traurig, einsam, verliebt, mit Freunden unterwegs. Oder wenn man seinen Besuchern und Nachbarn etwas besonders Schönes zeigen will.

 

Und natürlich erst recht, wenn man ein Gartenfreak ist oder nur neugierig wurde, warum andere von diesem Garten schwärmen.

Wann ist der Garten am schönsten?

Im März und April? Ja.

Erst ist da nur dies unübertreffliche, stets ersehnte und besoffen machende Grün. 

Beste Interpreten: Die Ligusterhecken, die Buchskugeln, die 140 Jahre alte Eibe, die kleinen Buckel der erwachenden Stauden; gefolgt von den aufbrechenden Blättern von Buchen, Blutpflaumen, Obstbäumen, Catalpa, Kugelahorne, den Blühsträuchern im Geheimen Garten, den Fliederbüschen, der Trauerweide, der uralten Schwarzpappeln, Eichen und Erlen, des Maulbeerbaums, des Blauregens im Birnbaum. Und ganz zum Schluss – langsam, langsam – der Aufbruch der Platanen, während die Vögel schon ihre Liebesgesänge einüben.

Im Mai? Ja.

Ende April, Anfang Mai, wenn die Frühlingsgärten mit Hyazinthen, Muscari, Narzissen und Tulpen noch in voller Blüte stehen, folgt ein Menuett aus Grün und Lila.

Angeführt von Meeren von Stiefmütterchen, violetten und purpurnen Veilchen, von rot-lila Magnolien, prunkenden Rhododendren, bald von Iris-Wiesen, Allium-Kugeln, Salbei, Katzenminze, Akelei und Lavendel. Tiefviolett blüht der Flieder, zartlila bis nachtblau die Wisteria, bei Glück blüht auch der mauve-farbene Mohn „Patty's Plum“. Von großer Magie wie diese Farben sind jetzt auch die Gesänge der Vögel – ebenso inbrünstig wie  geheimnisvoll.

Eva Kohlrusch im Allium-Garten
Fotos l/r: Michael Müller

Im Juni? Ja.

Nach der Zeit des Brütens und nach dem Frühlings-Blütenrausch – wenn die Rosen einstimmen in die gewaltige, nun beginnende Sommermelodie – beginnt die schöne Zeit zwischen schwelgerischer Pracht und großer innerer Ruhe. 

Sommerregen, Sommerglut, Spiel aus flirrendem Licht und stillen Momenten, wenn die Sonne rund und sehr japanisch hinter die Bäume segelt und sich die Konturen der Hecken verwandeln, als läge ein Goldschimmer auf ihnen - - -  dann, ja, dann wird aus dem Gartenrausch sattes Glück. Manchmal wirkt der Garten sanft wie ein großes Tuch, das man sich um die Schultern legt. Manchmal ist er der Ort für Rückzug, manchmal für genießerisches Picknick zu zweit oder zu vielen. Unsere Katzen werden herumstrolchen und Hundegästen nur gelegentlich zuzwinkern...

Rosenblüte im Baroch Garten in Künsche-Lüchow (Wendland)
Foto: Gary Rogers

Im Hochsommer? Ja.

Jeder liebt den Sommer, wenn er da ist. Jeder hofft, dass er lange bleibt. Genießen Sie diese Zeit, bis die melancholischen Töne in den Garten einziehen...

 

… mit Morgennebel über Hortensien, Astern, Dahlien, Gladiolen, Blutweiderich, Federmohn, Purpurdost, zarten Anemonen und allerlei Herbstgemüse. Man wird die ersten Blätter zu Boden segeln sehen, die Rufe der Kraniche und großer Gänseschwärme hören und sich etwas bang fragen: Schon...? Ende September schließen wir das Gartentor - - es sei denn, auch der November beginnt noch golden. Dann bleibt es offen für ganz enthusiastische Gartenbesucher.

© Copyright by GARTEN-BAROCK – GartenRausch im Wendland, Eva Kohlrusch Der Barockgarten in Lüchow-Künsche